Chronik

Narrenverein Nellenburg Hindelwangen

Südwestlich von Hindelwangen auf einem Höhenrücken sind die spärlichen Mauerreste einer Burg zu erkennen. Es ist die Ruine Nellenburg, einst Sitz eines machtvollen Grafengeschlechts. Der Chronik nach müsste eine Burg schon im Jahr 750 n. Chr. dort gestanden haben.

 

Die Grafen von Nellenburg zählten zu den ersten Edelleuten in Oberschwaben. Sie waren im Hegau, Thurgau und Allgäu reich begütert. Bis zum Aussterben des Zweiges der Grafen von Nellenburg im Jahre 1422 blieben die Grafschaft und die Landgrafschaft Nellenburg im Besitz des Nellenburger Geschlechtes. Jetzt kam das Besitztum über des letzen Grafen Eberhard den VIII., an die Freiherren von Tengen zu Eglisau.

 

Die Tengener vermochten aber das Erbe nicht zu halten. Sie waren in ständiger Geldverlegenheit.

 

Aus der einstigen Jagd- und Grabkapelle ging unsere Dorfkirche hervor. Sagen und Geschichten umranken die Burg und deren Bewohner. Vor allem lebendig ist die Kunde vom rauhbeinigen Ritter Eberhard III. und seiner sanftmütigen Frau Hedwig. Die Gestalten dieses Grafen und seiner Frau wiederspiegeln sich im „Narrenpaar“.

 

Nach überliefertem Gerücht soll von der Burg aus ein unterirdischer Gang zur Jagdkapelle geführt haben. Diesen Gang suchen unsere Hästräger die „Nellenburger-Gangschlupfer“, ausgerüstet mit Laternen und Grabgerät hartnäckig, sobald die Holzhauer den Narrenbaum geschlagen und mit dem Einzug ins Dorf die närrische Zeit begonnen hat. Sie bringen allerlei Licht ins Dunkel und erkunden den direkten Weg - sehr zur Freude des Narrenvolk´s.

 

Hindelwangen, den 3. Februar 1995

 

Präsident