Narrenpäsident Peter Meier (Mitte) freut sich mit den neu- beziehungsweise wiedergewählten Mitgliedern des Vorstandes des Narrenvereins Nellenburg (v.l.): Niclas Reichelt, Edeltraud und Wilfried Krenz, Stefan Bock, Martina Keller und Michaela Rus. | Bild: Reinhold Buhl
Die turnusmäßige Sitzung des Narrenvereins Nellenburg-Hindelwangen war gleichzeitig der Auftakt zur anstehenden Fasnachtsaison 2019.
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Narrenvereins Nellenburg-Hindelwangen standen die Präsentation eines umfangreichen Programms für die bevorstehende Fasnacht sowie Teil-Neuwahlen der Vorstandschaft. In seinem kurzen Bericht ging Narrenpräsident Peter Meier vor vollem Haus im Landgasthof Adler unter andrem auf das Thema neuer Kreisverkehr ein. "Mir ist noch nicht klar, wie wir unseren Umzug in der kommenden Fasnacht verkehrstechnisch regeln werden", erklärte Meier, der damit die Problematik ansprach, die durch den Kreisel auf die Narren zukomme, denn an diesem Verkehrsknotenpunkt träfen zwei Bundesstraßen aufeinander, was bei der Umzugsführung am "Schmotzige Dunschdig" nicht einfach zu lösen sein werde. Allerdings ist Meier zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann. Er unterrichtete seine Mitglieder auch über den Stand der geplanten Zunftstube in einem der freigewordenen Schulräume der Hindelwanger Schule. "Das Schulzimmer wird allmählich umgebaut, die Fenster werden von außen gestrichen – das übernimmt die Stadt – den Innenanstrich müssen wir selbst übernehmen", erläuterte der Präsident den momentanen Stand der Dinge. Die Hindelwanger Schule habe auch in der kommenden Fasnacht keine Schüler, die befreit werden könnten, so komme es wie in den vergangenen Jahren wieder zu einer "SoS" – Schülerbefreiung ohne Schüler, erklärte Obergangschlupfer Armin Schätzle schmunzelnd in seinem Bericht.
Tonanlage für die Bunten Abende wird aufgerüstet
Auch sprach Meier zwei nicht erfreuliche Punkte der vergangenen Dorffasnacht an. Zum einen sei bei den beiden Bunten Abenden die Ton- und Technikanlage in der Hindelwanger Halle so schlecht gewesen, dass der eine oder andere Gast die Halle während der Aufführungen verlassen habe, da man akustisch nichts verstanden habe. "Man kann das den Leuten nicht verübeln", so Meier weiter. Allerdings konnte er für zukünftige Veranstaltungen Entwarnung geben, denn inzwischen habe die Stadt eine neue Anlage installiert – ein Kostenpunkt von 12 000 bis 15 000 Euro. Das erspare allerdings den Narren nicht die Anschaffung zusätzlicher technischer Geräte wie Bühnen-Lautsprecher, Mikrofone und Headsets für die Akteure der nächsten Bunten Abende. "Das wird ein ziemlicher finanzieller Kraftakt für uns werden", informierte Meier die Anwesenden. Nach der momentanen Kassenlage könnte man sich die Anschaffung allerdings leisten, denn die Kassiererin, Monika Maier, konnte in ihrem Bericht von einem erfreulichen Kassenbestand von 32 936 Euro berichten.
"Lumpemusik" begleitet die Fasnacht 2019 musikalisch
Den zweiten unerfreulichen Punkt, den Meier in seinem Bericht ansprach, war die Verletzung eines Holzhauers beim letztjährigen Narrenbaumsetzen, ein Ereignis, das er als "ziemlichen Stimmungskiller" bezeichnete, denn die Verletzung war so schwer, dass der Krankenwagen zum Einsatz kommen musste. Er freute sich allerdings, bekanntgeben zu können, dass sich der Unglücksrabe wieder bester Gesundheit erfreue. Ebenfalls erfreut war Meier über die Wortmeldung von Franz Schuler, der erklärte, dass seine "Lumpemusik" auch die Dorffasnacht 2019 musikalisch begleiten werde. Diese Kapelle bestehe aus einer Frau und zehn Männern, ergänzte Schuler.
Nach den sehr umfangreichen und detaillierten Berichten der Schriftführerin Edeltraud Krenz sowie des Holzhauermoschters Andreas Meier übernahm Ortschaftsrat Markus Veser, in Vertretung des Ortsvorstehers Wolf-Dieter Karle, den Punkt Entlastungen und dankte im Namen des Ortschaftsrats für die vom Verein geleistete Arbeit.
Sie wurden gewählt
Das Ergebnis der Abstimmungen:
2. Vorsitzender: Stefan Bock
Schriftführerin: Edeltraud Krenz
Jugendvertreter: Niclas Reichelt
Beisitzer: Wilfried Krenz, Martina Keller und Michaela Rus
Außer Rus, die neu zur Beisitzerin gewählt wurde, wurden alle anderen wiedergewählt. (rb)
12. November 2018
Von REINHOLD BUHL
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Groß und Klein feiern in Hindelwangen, Zizenhausen, Seelfingen und Ludwigshafen gemeinsam Fasnacht. Die Angebote für Kinder waren sehr gut besucht. In Ludwigshafen gab es einen kleinen Umzug mit Narrenbaum, in Seelfingen war der Ball zum letzten Mal im Schulhaus.
Linke Hand und rechtes Bein hoch, hieß es beim Stopptanz-Spiel beim Kinderball der Taubenriedgärtner in Seelfingen. Andrea Gunnesch macht es vor. Bild: Isabelle Arndt | Bild: Isabelle Arndt
Der Fasnachtsfreitag stand tagsüber ganz im Zeichen der kleinen Narren. Überall waren Kinderbälle, überall herrschte gute Stimmung und die zahlreichen Superhelden, Prinzessinnen, Cowboys, Zauberer und Tiger, Bären, Ritter oder Gilden-Nachwuchs feierten. In knallbuntgen und fantasievollen Kostümen vergnügten sich die Kleinen bei den Nachmittagsprogrammen oder zogen auch mit einem eigenen, kleinen Narrenbaum durch die Straßen. Dies sind vier der Veranstaltungen:
Beim Kinderball in Hindelwangen stand vor allem spielerische Unterhaltung auf dem Programm. Hier klettert Lena Liebeheim, drei Jahre alt, durch den Hula-Hoop-Ring. | Bild: Lukas Reinhardt
Weil der Nachwuchs-Narrenbaum beim Kinderball in Zizenhausen zu lang ist, stutzt Janik Maier (rechts) ihn eifrig mit einer Säge. | Bild: Lukas Reinhardt
Beim Bunten Abend in Hindelwangen rückt "Hindelwangen 4.0" in den Fokus. Die Narren zeigen an zwei Abenden ein kurzweiliges Programm für hunderte Gäste.
Den Begriff "Industrie 4.0" haben viele schon gehört. Aber jetzt kommt "Hindelwangen 4.0". Seit dem Bunten Abend in der Nellenburghalle wissen alle Gäste Bescheid über die Zukunft ihres Ortes. Eine Hellseherin gab detaillierte Auskünfte: Sie sehe eine grüne Wiese mit spielenden Kindern. Ganz klar: endlich ein Sportplatz ohne Hundekot. Sie sehe viele Leute, Tanz und Musik, ein großes Gebäude mit einer großen Bühne: Das müsse die lang ersehnte neue Halle sein. Neujahrskonzert, Auftritte der Stadtmusik und ein eigenes Hindelwanger Narrengericht könnten wahr werden. Und sie sehe einen Baumarkt im Himmelreich. In Stockach werde das sowieso nichts mehr, schlossen Martina Keller und Elli Schrader, die der Wahrsagerin einige Scheine für ihre Dienste zustecken mussten.
Als roter Faden zog sich das Motto durch die Veranstaltung. Sechs junge Moderatoren leiteten mit kleinen Szenen humorvoll zu den nächsten Programmpunkten über. Sie entwickelten die Idee, mit der "Hindelwanger Mühlen-Disko" endlich etwas für die Jugend zu schaffen. Begabte Tänzer unterschiedlichen Alters gab es schon. Erst zwölf Mädchen von fünf bis elf Jahren, die gleich eine Zugabe zeigen durften, später die Teenager-Mädchen mit einer ausgefallenen Choreografie. Beide Gruppen hatten seit November regelmäßig geübt. Hinter der "Abteilung Amore 7.0" steckten sieben Herren mit mächtigen Schultern und ausgebildeten Sixpacks – die nur im vorderen Zuschauerbereich als Kostüm enttarnt werden konnten. Während in der Casting Show erst erfolgreich eine Putzfrau, ein Haustechniker und ein Eintänzer für die neue Diskothek gefunden wurden, gab es schon Einblicke in den Abenteuer-Park Hindelwangen.
Die quirlige Animateurin begrüßte zwei Paare in der Erlebniswelt. Sie stellte ihnen drei Aufgaben und machte eifrig Notizen. "Wunderbar, einfach toll, wie jeder symbiotisch mit seinem individuellen Können zur Gesamtleistung beigetragen hat", war ihr Fazit. Der Ausflug endete mit einem Partnertausch und viel Applaus.
Viele Lacher erntete auch Hubert Schuler, der sich über die Veränderungen im Alltag Gedanken machte. Ihn beschäftigen Rentner und ihre Tipps sowie Eltern, die ihren Kindern auf dem Spielplatz verbieten, Sand zu essen. "Wir haben ganze Sandkisten leer gefressen. Darum sind wir heute so gesund." Wie er über das Schaukeln und die Ernährung zu Dessouspartys kam, war herrlich anzuhören. Schließlich stellte Tine Sommer ihr Wellness-Hotel am Weiher vor. Sie plane hier Angebote wie progressive Gewichtsabnahme – als Kooperationspartner biete sich der Adler an, der habe montags und dienstags zu. "Mit meinen Ideen und Visionen gehe ich in die Lokalpolitik und werde die wichtigste Frau im Ort", warb sie.
Einziger Wermutstropfen des Abends war die Technik. "Wir haben ein Problem mit der Tonanlage, das müssen wir unbedingt in Angriff nehmen. Es geht nicht mehr anders", forderte Präsident Peter Meier.
04.02.2018
Von CLAUDIA LUDWIG
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